Flüsse in Ungarn: Die Theiss / Tisza

Von der Ukrainischen Grenze bis zur Mündung des Bodrog-Flusses beim Weinstädtchen Tokaj

Die Schiffbarkeit auf diesem Abschnitt ist bis etwa Dombrad gerade so kanutauglich. So bis hinauf auf Höhe Dombrad / Cigand wagen sich bei gutem Wasserstand sogar kleinere Passagierschiffe. Wenn man die vielen Untiefen beachtet, sollte dieser Abschnitt bis Tokaj für Sportboote eigentlich keine Probleme geben.

Achtung: Heu-Grosstransporte! 

Von Tokaj bis zum Theiss-See und dem Stauwehr von Kisköre

Der touristisch sicher angenehmste 130 km lange Abschnitt mit einem Wasserkraftwerk, dazu gehörender Schleuse und einer noch recht beweglichen Pontonbrücke zwischen Tiszadob und Tiszaluc. Auch finden sich auf diesem Abschnitt für ungarische Verhältnisse einige Anlegestellen. 

Der Theiss-See ist die kleine, östliche Version des Balton mit vielen Attraktivitäten und kleinen "Marinas". 

Der Kisköre-Damm am Ende des Theiss-Sees

Im Rahmen des Hochwasserprojekts der Theiss wurde 1973 mit dem Ausbaggern des See und dem Bau des Stauwehrs mit Kraftwerk und Grossschifffahrtsschleuse begonnen. Um 1990 war der See gefüllt und die Anlage konnte in Betrieb genommen werden. 

Was hiess das für die Schifffahrt? Nichts Gutes!
Da die Tisza historisch ein für den Warentransport wichtige Wasserstrasse war, musste selbstverständlich eine  82 x 9.50 grosse Schleuse gebaut werden. 
Wobei für die Projektverantwortlichen ein Aspekt wesentlich wichtiger war, aber man lieber nicht darüber sprach: Die zwei grossen Abflusskanäle, welche die grosse landwirtschftlich benutzte Tiefebene bewässern. 

Was unterhalb des Damms übrig blieb, ist ein armseeliges Wässerchen, welches bei normalem Wasserstand noch nicht einmal reicht, um ein kleines Ausflugsboot in die Schleuse von unten einzufahren - und umgekehrt.

Das Resultat: Die Theiss gilt erst wieder ab dem knapp 70 km entfernten Szolnok als schiffbar.

Vom Kiköre-Wehr bis Szeged und zum 3-Ländereck Kroatien-Serbien - Ungarn

Nach einer einsamen Fahrt vom Kikori-Wehr bis Tanban/Szolnok ohne seriöse Anlegemöglichkeit findet man hier zwischen Taban und Szolnock mit etwas Glück eine Möglichkeit zum Belegen. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit genug Wasser unter dem Kiel.
Bei Csongrad dann wieder eine Pontonbrücke und etwas unterhalb einen Schwimmponton zum Belegen. Nächster Minihalt dann bei der Föhre von Mindszent, der nächste dann bei Algyö. Dann kurz vor der Grossstadt Szeged in Tape eine ansehliche Marina in einem Seitenbecken des Flusses. Wenn einen die dort "abgestellten" alten Ausflugsschiffe nicht stören.
Auch Szeged bietet einiges an Anlegemöglichkeiten, doch sind dieser der vielen Besucher wegen vielfach schon belegt.